Deutsche Kulturtage Wladiwostok . Kleiner Ueberblick ueber ihre Geschichte
Am 16.9.1997 bekamen wir unsere Pauluskirche zurueck, und gleich im naechsten Jahr darauf, 2.-6. Oktober – 1998- begannen wir mit der Reihe unserer jaehrlichen “Deutschen Kulturtage Wladiwostok”, die immer im Herbst (Sept-Oktober-November) stattfinden. In diesem Jahr feiern wir sie zum 13. Mal , genauer zum 14. Mal, denn im Jahre 2004 veranstalteten wir zweimal Deutsche Kulurtage, 29.5. – 2.Juni und 8.-16. Oktober.
Von 2003 an kann man ueber die Deutschen Kulturtage Wladiwostok gut auf unserer Webseite www.luthvostok.com nachlesen.
Von Anfang an sind unsere Kulturtage so strukturiert: Ein Generalthema oder eine Losung , ein dazu passender literarischer “Patron” aus der deutschen Literatur, Exkursionen, Ausstellungen zum Thema, Theaterauffuehrungen oder Filme, Treffen und Verantaltungen mit den Deutschstudenten in den Universitaten und vor allem im deutschen Goethe-Lesesaal (dort immer Programme unter der Leitung der Deutschdozenten G. Gieseh, PH Ussurijsk, L Kornilowa und I Makejewa von den beiden Universitaten in Wladiwostok), Gespraeche mit der Jugend in der Pauluskirche, die “Philosophischen Vorlesungen” zum Thema (Dr Olga Gasparjan, jetzt Granowskaja), die wir in einer nun schon sehenswerten Buchreihe heraus geben (!), und vor allem mit viel Musik, von Kammermusik, Orchester, ja sogar Oper bis hin zu vielen Orgelkonzerten. In – und auslaendische Gaeste.
-Man kann sagen, dass die “Deutschen Kulturtage” einen festen Platz im kulturellen Leben unser Stadt haben und von Jahr zu Jahr erwartet werden, denn man fuehlt sich in Fern-Ost bewusst als Europaeer, und der natuerliche Botschafter Europas in Russland war und ist nun einmal Deutschland. Umgeben sind diese Kulturtage im Laufe des Jahres mit anderen deutschen Veranstaltungen, wie Osterkonzerten , “Deutsche Kueche , Gedenktag der Deportation der Deutschen von der Wolga (28.August) und anderem, zB h-moll Messe von Bach und vor allem dem Weihnachtsoratorium von Bach, das wir Ende 2009 nun schon zum siebenten Mal in der Pauluskirche auffuehrten.
--Organisator der Kulturtage ist die ev-luth Pauluskirche Wladiwostok mit , Pastor M Brockmann , Honorarkonsul aD, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturzentrum , den Deutschabteilungen der Universitaten und der deutschen Botschaft Moskau, bzw dem deutschen Generalkonsulat Nowosibirsk. Grundverantaltungsort ist immer die Pauluskirche Wladiwostok, bei Bedarf sind wir an anderen Orten wie in den Universitaten, im Deutschen Goethe-Lesesaal, im Theater oder in der Philharmonie. Die deutsche Botschaft Moskau, bzw das deutsche Generalkonsulat Nowosibirsk geben immer einen Empfang.
Die Frage der Finanzierung ist von Jahr zu Jahr ein neues Problem, aber wird dann doch mit Hilfe der Botschaft und vor allem Sponsoren aus der Wirtschaft geloest. Allen Dank!
Nun eine stichwortartige Uebersicht (weiteres auf der Webseite nachzulesen):
Beginnen wir mit dem 10-Jahresjubilaeum der deutschen Wiedervereinigung—1999--. Dazu hatten wir hier Prof. Wagner aus Leipzig, einen damals in der “Wende” engagierten evgl. Theologen.
--2002-- war das Generalthema VERSOEHNUNG. Das Thema der Philosophischen Vorlesun- gen : “ Theologie, Philosophie, Psychologie der Versoehnung”. Diese Lesungen wurden in einem kleinen Buch “Vergebung und Versoehnung” herausgegeben, von der deutschen Botschaft finanziert. In der Kirche eine Ausstellung “Berlin vor u nach der Wiedervereinigung” und “Das russische Berlin” (Emigrantenkultur). Literarischer Patron E T A Hoffmann, Puppenspiele zu seinem Werk, auch Darbietung seines Klavierquintetts (er war ja auch Komponist). Film “der Tunnel” ( unter der Berliner Mauer), welcher zu einer lebhaften Diskussion mit den hiesigen Jugendlichen fuehrte. Stadtfuehrung mit Doz. Nelly Mis “Das deutsche Wladiwostok”. Ein Hoehepunkt war die Vorstellung des Buches von Lothar Deeg “Kunst und Albers Wladiwostok” in russischer Uebersetzung, von der Botschaft finanziert und ein ”Bestseller” in unserer Stadt, obwohl es ja gar nicht verkauft werden darf.
Ein besonderes Bonbon: Gesandter Kraus von der deutschen Botschaft, ein begabter Liebhaberbratschist, spielte mit dem hiesigen Studentenorchester das Bratschenkonzert von Michael Haydn.
--2003--. Generalthema “FREIHEIT – TOLERANZ – ZUSAMMENARBEIT”. Dazu als Leitfigur und literarischer Patron Friedrich Schiller. Auffuehrung seines Dramas “Don Carlos” mit den wunderbaren Worten “Sagen Sie ihm, dass er fuer die Traeume seiner Jugend soll Achtung tragen , wenn er Mann sein wird”. Da beim Thema Idealismus der Jugend. Philsophische Vorlesungen mit Vortraegen wie “ Der Idealismus im Werke Schillers u Beethovens”, sowie “ Philosophie der Freiheit” und “Theologie der Freiheit”( alles s webseite www.luthvostok.com 10.10.2003). Missbrauch des Idealismus im Faschismus, Film “Deutschland erwache!”.
Dagegen Idealismus in der Freiheitsbewegung der DDR. Dazu Film “Nikolaikirche Leipzig” mit den Schlussworten Stasigenerals Mielke “Auf alles waren wir vorbereitet, nur nicht auf Kerzen und Gebete”; anschliessend lebhafte Diskussion mit Jugendlichen.
In der Pauluskirche Ausstellung “Beruehmte Deutsche Russlands” und “Hervorragende Deutsche in Wladiwostok”. Dabei Gespraeche ueber die wechselvolle Geschichte unserer beiden Voelker miteinander. ( Beide Staaten hatten dies Jahr zum deutsch-russischen Kulturjahr erklaert). Anwesend war der Enkel des grossen Wladiwostok-Deutschen Adolf Dattan Dr D Bernecker, der einen Stipendiumfonds der Familie Dattan fuer Wladiwostoker Studenten gruendete. Wie immer Deutsche Spracholympiade. Besonderes Bonbon: Vorstellung einer neuen Heine-Uebersetzung durch den Wladiwostoker W. Protassoff.
--2004--. Diese Kulturtage waren ein Hoehepunkt. Generalthema: “ DEUTSCHLAND UND RUSSLAND,- DIE GEMEINSAME GESCHICHTE VERSTEHEN UND ANNEHMEN”. Dazu als literarischer Patron Guenther Grass. Er war angefragt zu kommen, sagte aber leider ab. Natuerlich eine Ausstellung der ins Russische uebersetzten Buecher von Grass in der Pauluskirche, auch Photos ueber die Geschichte der Deutschen in Russland. Literarischer Abend zu Grass im Deutschen Lesesaal mit der studentischen Jugend . Film “Die Blechtrommel”. Sehr passend die Philosophischen Vorlesungen “Quellen von Agression und Misstrauen in der gegenwaertigen Welt”.
Unbestrittener Hoehepunkt aber war die oeffentliche Diskussion des Buches “Im Krebsgang” (Torpe dierung des Fluechtlichsschiffes W Gustloff durch russ U-Boot) im grossen Saal des Puschkin-Theaters. Alle hatten gesagt:”Macht das bloss nicht und auf keinen Fall mit den Veteranen, das gibt eine Wiederholung des Zweiten Weltkrieges”. Wir haben es doch gemacht und auñh mit den Veteranen, und es wurde ein grosser menschlicher Erfolg und unvergesslicher Abend, der mit Musik und einem “Versoehnungsessen” ausklang und nachwirkte.
Parallel gab es eine Vorbereitung der naechsten Kulturtage, die wirtschaftlichen und sozialen Fragen gewidmet werden sollten: Der Direktor der Deutschen Bundesbank , J Sterlepper, eroeffnete in der Wirtschftsuniversitaet die Ausstellung “Von der D-Mark zum Euro”. Und dann bot er, zusammen mit O Hahn, ehemaligem deutschen Botschafter bei der EU, ein Wirtschaftsseminar an, an den sich der Empfang durch den Kulturattache der deutschen Botschaft, M Kremer, anschloss.
Wie immer viel Musik, diesmal besonders die wunderschoene Darbietung der Choraele von Bach durch unseren Chor.
--2005--. Diese Kulturtage setzten einen neuen Akzent: Generalthema “WIRTSCHAFT UND SOZIALE VERANTWORTUNG”. Dazu stellten wir das Werk Gerhart Hauptmanns vor, des grossen deutschen Dramatikers sozialer Probleme. In der Kirche Ausstellung
“Leben und Werk Gerhart Hauptmanns”. Das Theater spielte Szenen aus “Die Weber”. Die Deutschstudenten unserer Universitaeten boten Veranstaltungen zum Thema “Jugendkultur”, “Robert Bosch – ein sozialer Unternehmer”(Bosch-Stiftung ist auch in Wladiwostok) und “Gerhart Hauptmann – Dramatiker – Dichter und Sozialkritiker”. Filme “Der Bunker” (letzte Tage des Hitlerregimes) u “Metropolis” mit Nachgespraechen.
Diese Kulturtage sind insofern ein Markstein in ihrer Geschichte, weil hier zum ersten Mal, durch Organisation unseres Freundes Peter Schwarz ( einem Nachfahren von Mitarbeitern aus dem deutschen “Handelshaus Kunst u Albers Wladiwostok”) die Stuttgarter Oper, die unsere Kulturtage bis heute begleitet, mit einem Galakonzert ihrer Solisten u dem Dirigenten Klaus Franco Palesche auftrat.
Das besondere Verdienst dieser Tage liegt aber auf den direkten Veranstaltungen zu “Wirtschaft und soziale Verantwortung”. Unter Mitwirkung des Leiters der Wirtschaftsab- teilung der deutschen Botschaft, Wolfgang Dik, kamen folgende Konferenzen zuststande: “Perspektiven der Beziehung zwischen russischer und deutscher Wirtschaft”, ein Treffen, auf dem eine Begegnung und Zusammenarbeit von fernoestlichen und deutschen Unternehmern aus dem Raum Stuttgart im Jahre 2006 vorbereitet wurde, das Seminar “Wirtschaft u soziale Verantwortung”, auf dem Professoren, Studenten und Wladiwostoker Unternehmer miteinander sprachen, und die Konferenz “Probleme der auusenwirtschaft- lichen Beziehungen im Fernen Osten”, auf dem die Konsulate der USA, Japans, Kanadas, Australiens und Koreas vertreten waren. Am letzten Tag in der Pauluskirche die Philosophischen Lesungen “Politik, Business, Ethik”.
Zu diesem Kulturtagen kam Botschafter Dr W Schmid aus Moskau angereist und verabschiedete in einem Festakt Propst M Brockmann als Honorarkonsul der BRD in Wladiwostok.
--2006--. Losung: “DIE FREIHEIT IST EINE NEUE RELIGION, DIE RELIGION UNSERER ZEIT”.Das sind Worte von Heinrich Heine, der diesmal unser literarischer Patron war. Dazu Ausstellung seiner Werke (leider wurde ein Buch gestohlen, was mir besonders weh tat, weil ich diese kleine Bibliothek von einem russischen Veteranen geschenkt bekommen hatte, naja wahrscheinlich hatte der sie in Deutschland requiriert..) und von Dokumenten seines Lebens. Die Pilosophischen Vorlesungen unter Frau Dr Olga Gasparjan trugen der Losung der Kulturtage Rechnung mit ihrem Thema “ Das Projekt der Aufklaerung und die zeitgenoessische Gesellschatft” S. dazu M. Brockmann “Aufklaerung als Forderung des suchenden Herzens” (webseite www.luthvostok.com 10.11.2006 ). Auffuehrung eines Theaterstuecks von B Brecht.
Eroeffnung der Kulturtage durch Botschaftsrat 1.Klasse W Dik und Honorarkonsul aD M Brockmann in der Pauluskirche mit Ausstellung “Dresden vor und nach der Zerstoerung”, dazu Film “Frauenkirche Dresden – Bau, Zerstoerung und Wiedererstehung”. Darin bsdrs eindrucksvoll die Versoehnung Deutschland-Grossbritannien mit dem Bischof von Coventry, dessen Kathedrale durch deutsche Bomber zerstoert wurde. Empfang in der Pauluskirche. Zwei Filme zu Schiller. Natuerlich Treffen der Deutschstudenten im Deutschen Lesesaal
-- -Wie im letzten Jahr vorgesehen, 18.-22.September Besuch einer deutschen Wirtschaftsdelegation (22 Unternehmer, 3 Vertreter deutscher Medien, 3 Vertreter des Bundesinnenministeriums fuer Wirtschaft u Technologie, 1 Vertreter der Botschaft in Peking).
Auch diese Kulturtage sind ein Meilenstein in ihrer Geschichte: zum ersten Mal gaben wir Orgelkonzerte in der Pauluskirche auf der uns von den Gemeinden Melbourne und Sidney, Australien, gespendeten Orgel. Die 4 Konzerte des Hamburger Organisten Volkmar Zehner( das vierte wurde “erzwungen”), waren sicherlich ein Hoehepunkt der Tage. Seitdem haben alle Kulturtage ihre Orgelkonzerte. Unter den uebrigen Konzerten war eines besonders wichtig, weil es Lieder von Robert Schumann nach Texten von Heinrich Heine brachte. Sowohl Heine als auch Schumann hatten 2006 ihr 150. Todesjahr. Auch die neuen russischen Heine-Uebersetzungen unseres Wladiwostokers W Protassoff wurden wieder vorgetragen.
Diesmal besondern Dank an neugewonnene Sponsoren.
--2007--. Diese Kulturtage hatten ihre ganz besondere Bedeutung, denn sie feierten drei Jubilaeen : “100 JAHRE PAULUSKIRCHE (Gebaeude),- 15 JAHRE WIEDERERSTEHUNG DER PAULUSKIRCHENGEMEINDE,- 10 JAHE RUECKGABE DER PAULUSKIRCHE”. Dazu gab es eine grosse Ausstellung “Die Pauluskirche und ihre Gemeinde von 1992 bis 2007”, die in der Kirche bleiben wird; aber auch “Bilder aus der Propstei Fern-Ost” und “Bilder aus der Vergangenheit seit 1860”. Wir besuchten auch das Grab unseres grossen Pastoren C A Rumpeter, der von 1880 bis 1912 in Wladiwostok wirkte.
Wir erhielten 55 Grussworte aus aller Welt und hatten viele Gaeste aus dem In-und Ausland. Aus unserer 2.800 km entfernten Markus-Gemeinde Magadan kam Gemeinde- praesident Andris Osols, ein Lette, angereist. Erzbischof Dr E Ratz hielt am Erntedankfest den Festgottesdienst. Vertreter von Stadt u Land gratulierten. Propst Brockmann bekam die Ehrenmedaille der Stadt Wladiwostok ueberreicht. Botschaftsraetin Susanne Welter gab im Namen der deutschen Botschaft Moskau einen Empfang; Frau Welter war uns in den kommenden Jahren immer eine verlaessliche und faire Hilfe.
Die Philosophischen Lesungen waren diesmal naturgemaess mehr historische Lesun- gen: “Deutsche in Wladiwostok,- Fakten und Schicksale”. Dazu die Stadtfuehrung “Das deutsche Wladiwostok” unter Leitung der Historikerein Dozent Nelly Mis.
Das musikalische Programm hatte diesmal besondere Qualitaet: Kirchenmusikdirektor Helmut Langenbruch aus Hildesheim spielte auf der Orgel der Pauluskirche “Bach und um Bach”, “Bach und die Romantik”, “Bach und unser Chor”, “Bach und das 20.JAhrhundert”. Das Wladiwostoker Sinfonierorchester spielte unter Leitung des deutschen Dirigenten E. Schloifer Werke der aus Wladiwostok stammenden Komponistin Wera Borissowa-Ollas, und besonderer Hoehepunkt war das Violinkonzert von Paul Hindemith, das unser Wladiwostoker Geiger Alexander Borghardt spielte.
Auch hier wieder: Dank an alle Sponsoren und Helfer.
--2008--. Auch diese Kulturtage brachten einen Schritt nach vorne: Die Zusammenarbeit mit der Franzoesichen Botschaft in Moskau und der “Alliance Francaise” in Wladiwostok. Aus Paris kam der franzoesiche Organist Lionel Avot angereist und spielte auf der Orgel der Pauluskirche. Hier machte er die Bekanntschaft mit dem deutschen Organisten Kirchenmusikdirektor H Schwerk, der bei uns drei Konzerte gab. Die beiden haben sich dann weiter in Deutschland getroffen: deutsch-franzoesiche Freundschaft geschlossen In Wladiwostok. Die Zusammenarbeit mit Frankreich soll fortgesetzt werden und kann vielleicht einmal zu deutsch-franzoesischen oder gar eurpoaeischen Kulturtagen in Wladiwostok fuehren.
--Der literarische Patron dieser Tage war Hermann Hesse, der in der russischen Jugend eine unerwartete Beliebtheit geniesst. Die Philosophischen Vorlesungen unter dem Thema “Symbolisches Denken im Kontext zeitgenoessischer Literatur” waren dementsprechend auch sehr gut besucht. Ausstellung der Werke Hesses. Ausserdem gab es in der Pauluskirche eine interessante Buchausstellung “Buecher, Bilder und Dokumente ueber Berlin”, geschickt und geschenkt vom Goethe-Institut Moskau, dessen Vertreter, Frank Bauman, extra angereist kam; er hat uns seitdem immer mit Rat u Tat geholfen. Film “Berlin ALexanderplatz”.
--Und wieder erschien die Stuttgarter Oper, sie schickte eine Saengerin, und zusammen mit andern hiesigen Saengern und unserem Sinfonieorchester wurden Teile aus der “Zauberfloete” dargeboten, gleichsam als eine Art Generalprobe fuer die Auffuehrung der gesamten Oper im naechsten Jahr. Sehr aktiv war das von der Bosch-Stiftung finanzierte studentische “Netzwerk Fern Ost”.
--- Eine besondere Freude war es uns, dass uns unser alter Freund und Foerderer Botschafter aD Dr E J v. Studnitz besuchte. Als er noch Botschafter war, hat er uns jedes Jahr besucht, und sicher haben wir die Rueckgabe unserer Pauluskirche ganz wesentlich auch seinem Engagement zu verdanken.
--2009--. “ZWANZIG JAHRE FALL DER BERLINER MAUER” war das Generalthema der diesjaehrigen Kulturtage. Dementsprechend eine grosse Ausstellung in der Pauluskirche “Von der friedlichen Revolution zur Wiedervereinigung Deutschlands”, vom Goethe-Institut Moskau geschickt. Dazu war der deutsche Schriftsteller Jens Sparschuh aus Berlin angereist, ebenso Prof Kraus aus Essen, die beide mit den Studenten diskutierten. Film “Berlin liegt in Deutschland”. Im Film “Nikolaikirche Leipzig” wurde deutlich, welch wichtige Rolle die evgl KIrche in der DDR bei der Bewegung zu Freiheit und Gewaltlosigkeit hatte.
--- Die Philosophischen Lesungen unter dem Thema “Kuenstliche und wirkliche Mauern und das Problem der Globalisation”, beschaeftigten sich damit, dass es auch Mauern zwischen Menschen und Systemen gibt und wie diese fallen koennten. Sie brachten viele junge Menschen in die Pauluskirche.
---Natuerlich auch wieder Treffen mit den Universitaten und im Deutschen Lesesaal . Orgelkonzerte von Kirchenmusikdirektor Th. Dahl, Hamburg, und Lionel Avot, Paris. Besonders gefreut hat es uns, dass diesmal endlich die lang geplante Auffuehrung der “Zauberfloete” von Mozart zustandekam, ein gemeinsames Projekt der Stuttgarter Oper und der Philharmonie Wladiwostok.
---Wie immer Konzerte in der Pauluskiche, darunter herausragend das Streichquartett “Wdochnowenije”, das Kammerensemble “Concertone” und der Chor der Pauluskirche.
-- - Aus Nowosibirsk kam die neue deutsche Generalkonsulin Gudrun Steinacker, eine Frayu, die sehr gut weiss, was KIrche ist, und gab einen Empfang. Wieder Dank an alle Sponsoren und Helfer.
--2010-- Generalthema “JUGEND IN DEUTSCHLAND VOR UND NACH DEM MAUERFALL” “JUGEND IN RUSSLAND”
Zuammenarbeit mit der Alliance Francaise Wladiwostok, der Vlad-Opera Stuttgart-Wladiwostok, Organisten aus
Deutschland und Frankreich, Buergerrechtler und “Jugendarbeiter” aus Deutschland, vielen Kraeften aus
Wladiwostok………
Detailliertes Programm s Webseite www.luthvostok.com
----Zurueckblickend: 14mal “DEUTSCHE KULTURTAGE WLADIWOSTOK”. ---Wachsender Bekanntheitsgrad in unserer Stadt.---Praesenz Deutschlands, welches sich trotz der zwei Kriege in Wladiwostok einer erstaunlichen Beliebtheit und Achtung erfreut! --- Pauluskirche als kulturelles und soziales Zentrum unserer Stadt.---
Vor allem auch Ausweitung der Kulturtage: 1.Stuttgarter Oper seit 2005, 2.”Deutsche Organisten in Wladiwostok” seit 2006 (bis heute 10 Organisten!), 3. Zusammenarbeit mit der Franzoesischen Botschaft und der Alliance Francaise seit 2008 (Vielleicht einmal “Deutsch-Franzoesische Kulturtage” oder gar “Europaeische Kulturtage”?). Der 2004/2005 begonnene Ansatz “ Fragen der Wirtschaftlichen Verbindungen etc” hat sich leider nicht fortgesetzt, gehoert aber vielleicht auch nicht direkt auf Kulturtage. Aber wir sind vor allem jedesmal dicht an den Fragen der Geschichte und Gegenwart “Deutschland-Russland” geblieben.
---- Deshalb nun auch vorausblickend: Diese beiden Laender, die eine so reiche, zT schwere, aber doch oft fruchtbare Geschichte miteinander gehabt haben, was wird aus ihnen und ihrem Verhaeltnis zueinander? S. zB das Generalthema 2004 “DEUTSCHLAND UND RUSSLAND,- DIE GEMEINSAME GESCHICHTE VERSTEHEN UND ANNEHMEN”. Und darum soll es auch auf den Kulturtagen des naechsten Jahres 2011 gehen: Wir wollen zusammen mit Alexander-Menh-Preistraeger und Russlandkenner Falk Bomsdorf (Friedrich-Naumann-Stiftung in Russland) die Frage behandeln: “RUSSLAND UND DEUTSCHLAND – WAS SIND WIR FUEREINANDER?”Und dabei wollen wir uns ehrlich darum bemuehen, dass jeder, soweit moeglich, seine Vergangenheit und Gegenwart mit dem andern aufarbeitet.
Manfred Brockmann
Pastor an der Pauluskirche zu Wladiwostok
Propst des Russischen Fernen Ostens
Honorarkonsul aD
 |